Wappen Schwertberg

Wappen von Schwertberg

Wappen: In schwarz über einem goldenen Dreiberg ein silbernes schrägrecht gestelltes Schwert mit Parierstange, Griff und Knauf.
Der Dreiberg ist eine beliebte Wappenfigur in der Heraldik. Sie besteht aus einer Fläche mit drei nach oben gerichteten Spitzen wobei der mittlere meisten die beiden anderen Überragt. Meistens ist der Dreiberg in der unteren Schildpartie platziert.

Der Name Schwertberg könnte sich von einen Burgnamen ableiten. Viele Ortschaften und Namen adeliger Personen enden mit der Endsilbe auf -berg, z. B. Luftenberg, Lasberg, Altenberg, Wartberg, Hagenberg, Baumgartenberg u.a.. In all diesen Orten sind Burgen und Namen von Adeligen Sippen nachweisbar, zudem Enden viele ehemalige Burgen mit der Endsilbe - berg, Blankenberg, Eschelberg. Waxenberg, Wildberg, Schallenberg, Wildberg, Schönberg, Luftenberg, Spielberg u.a. Daher kann man auch durchaus annehmen das sich der Namen des Marktes Schwertberg von einer ehemaligen Burganlage am Kirchenberg ableitet. In der Zeit als die Herren von Kuenring 1269 - 1355 Lehensinhaber der Burg Windegg mit den dazugehörigen Markt Schwertberg innehatten, am rechten Ufer der Aist eine Burg (Schloss) errichteten erhielt diese den Namen Schwertberg. 

Wann genau dem Markt Schwertberg ein Marktwappen zugestanden wurde, ist nicht überliefert. Nach dem Heraldiker Erich Baumert begann man in den Märkten des Landes ab der Mitte des 14. Jahrhunderts auf ausgefertigten Schriftstücken ein Wappensiegel mittels eines Siegelstempel in Wachs aufzudrücken. Da Schwertberg zu den ältesten Märkten des Unteren Mühlviertels zählt, dürfte schon sehr früh ein Marktsiegel verwendet wurden sein aus dem sich das Marktwappen entwickelte. Das älteste Marktsiegel bestand nach der Überlieferung nur aus einen Schild mit einem schrägrecht gestellten Schwert.
Bei der Verwendung eines Schwertes im Wappenschild wäre es durchaus möglich, dass es sich um einen rechtssymbolischen Begriff (Gerichtsbarkeit) handelt. Auch die meisten Freyung-Zeichen wurden durch einen Schwertarm dargestellt. (Schwertberger Freyung- Zeichen)

Den ersten Nachweis eines Dreiberges findet sich in einem Siegel Abdruck in einen Heiratsbrief vom 15. Mai 1553, wo bereits in einen Schild ein Schrägrechts gestelltes Schwert über einen Dreiberg schwebt. Die Umschrift in gotischen Minuskeln im Schriftband sind nur die ersten drei Buchstaben (mar……..) lesbar. Dieser Heiratsbrief wurde ausgestellt vom Schwertberger Bürger Matheus Sailler, er ehelichte Margret, Bürgertochter des Augustin Schlöber zu Schwertberg, ihre Mitgift betrug 61 Pfund Gute Landeswährung.
Eine eindeutige Erklärung über die Symbolik des Schwertberger Marktwappen ist bis dato nicht geklärt, zudem bleibt noch die Frage über den Dreiberg offen. Meiner Meinung nach könnte sich dieser vom Wappen der Herren von Tannberg ableiten. Diese Familie führte einen Dreiberg in ihren Stammwappen und waren von 1530 bis 1563 Inhaber der Herrschaft Schwertberg. Die Burg Windegg besaßen damals die Herren von Scherffenberg. Die ständig an Geldnot leidenden Scherffenberger verpfändeten 1553 den Markt Schwertberg an den Wolf von Tannberg, welcher schon längere Zeit den Aistmarkt erwerben wollte. Daher könnte es durchaus möglich sein, dass damals der Dreiberg in das Schwertberger Marktwappen aufgenommen wurde. Einige Jahre später wollten die Scheffenberger den Markt Schwertberg wieder zurückhaben, es kam zu einen heftige Rechtsstreit der 1563 zu Ungunsten des Tannberger endete. 

Auf einem Erlassschein vom 25. April 1662 ist das Schwertberger Siegel als Wappenbild erhalten, aber ohne den Dreiberg. Umschrift "Sigil des Marktes Schwertberg". Damals dürfte sowohl der ältere Siegelstempel sowohl auch der neuere mit dem Dreiberg verwendet worden sein. Leider sind diese beiden Siegelstempel nicht erhalten geblieben, nur ein Abdruck in Siegelwachs zeugen noch heute von ihrer einstigen Verwendung. Vielleicht tauchen eines Tages noch weitere Zeugnisse über das Schwertberger Siegel und Marktwappen auf.

Neu überarbeitet nach einer 1990 erstellten Rohfassung von Konsulent Leopold Josef Mayböck, Archivkurator, Lina 34, 4311 Schwertberg.